Viele Unternehmen befinden sich derzeit im Wandel zu einer agileren Arbeitswelt. Losgelöst von der klassischen Unternehmensstruktur entstehen Initiativen und Pilotprojekte, um Innovationen und Veränderungen voranzutreiben. Die Teams bestehen dabei aus Personen unterschiedlicher Abteilungen – unabhängig von ihren eigentlichen Positionen in der klassischen Unternehmenshierarchie. Dieser Wandel bringt zwar positive Veränderungen mit sich, bedeutet aber auch, dass die richtige Kommunikation und regelmäßige Abstimmung mit Beteiligten und Betroffenen immer wichtiger wird. Darum muss im Vorfeld sichergestellt werden, dass alle Stakeholder* eines Projekts richtig bestimmt werden. Wir zeigen euch, wie es geht:
Welche Arten von Stakeholdern gibt es überhaupt?
Egal, ob es sich um eine Produkteinführung oder einen neuen Prozess handelt: es ist wichtig, alle Arten von Stakeholdern zu kennen und zu verstehen. Die Anzahl und Rollen der Stakeholder kann je nach Art des Produkts oder Prozesses variieren. Eine klare Abgrenzung hilft, die richtigen Prioritäten zu setzen und den richtigen Ansatz zu finden.
- Kern-Stakeholder sind unmittelbar von der Veränderung betroffen. Sie arbeiten täglich mit dem Produkt oder Prozess und sind als erstes betroffen, wenn das Produkt oder der Prozess nicht mehr
verfügbar ist
- Direkte Stakeholder sind Personen, die an der Entwicklung des Produkts oder des Prozesses beteiligt sind. Der Grad ihres Engagements kann variieren, sie haben aber in jedem Fall einen
Einfluss, da sie eine wichtige Funktion in ihrem direkten Umfeld darstellen.
- Indirekte Stakeholder sind diejenigen, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Produkt oder Prozess stehen, aber nicht direkt daran beteiligt sind.
Was ist ein Stakeholder-Mapping und wann wird es eingesetzt?
Das Stakeholder-Mapping beschreibt einen visuellen Prozess, bei dem die Stakeholder eines Vorhabens (z.B. neues Projekt, neuer Prozess oder neues Produkt) methodisch erfasst und strukturiert dargestellt werden können. Ziel ist es, alle Stakeholder, die ein Projekt beeinflussen und in Verbindung zueinander stehen, in einer Gesamtübersicht (Stakeholder-Map) abzubilden, um strategische Entscheidungen daraus ableiten zu können. Beispiele für Stakeholder sind Kunden oder Anwender, Branchen, Märkte, Lieferanten oder Investoren. In Projekten sind häufig Projektleiter, Entwickler, Designer oder das Management zu finden.
Wie kann eine Stakeholder-Map erstellt werden?
1. Brainstorming
Zu Beginn werden zunächst alle potenziellen Stakeholder identifiziert. Anschließend werden die Namen der Stakeholder auf einem virtuellen Whiteboard notiert und Informationen zu deren Motivation, Interessen, Bedürfnissen und Aufgaben festgehalten. Danach werden die Beziehungen der Stakeholder untereinander dargestellt, um eventuelle Abhängigkeiten sichtbar zu machen. Dabei ist es wichtig, so genau wie möglich vorzugehen.
2. Kategorisierung
Im zweiten Schritt werden die Ergebnisse des Brainstormings kategorisiert. Dabei sollten folgende Fragen gestellt werden: Gibt es Stakeholder, die in eine Kategorie eingeordnet werden können? Wie kann man diese Kategorie benennen? Gibt es irgendwelche Arten von Stakeholdern, die vergessen wurden?
3. Analyse und Priorisierung
Um einen Kommunikations- und Maßnahmenplan erstellen zu können, müssen die wichtigsten Stakeholder anhand der Stakeholder-Analyse zunächst analysiert und priorisiert werden. So können diese rechtzeitig ins Projekt mit einbezogen werden.
4. Kommunikations- und Maßnahmenplan
Sobald die Prioritäten definiert sind, ist es wichtig, einen Kommunikations- und Maßnahmenplan für die Einbindung der Stakeholder zu erarbeiten. Es gibt dazu kein Patentrezept, das für alle möglichen Situationen passt, aber wenn man folgende Punkte beachtet, kann Transparenz und Commitment für ein Projekt geschaffen werden:
Nachdem wir Euch aufgezeigt haben, wie eine Stakeholder-Map erstellt werden kann, bleibt nun noch die Frage, ob und wann ein Stakeholder-Mapping notwendig ist. Wer in seinem Projekt alle Stakeholder kennen möchte, wird um ein ausführliches Stakeholder-Mapping nicht umhin kommen. Daher ist unsere klare Empfehlung: ja!
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*Stakeholder = Personen, Interessensgruppen oder Organisationseinheiten, die von einem Vorhaben betroffen sind und Einfluss oder ein Interesse am Projekterfolg haben.
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