Interaktion und Kollaboration in interdisziplinären Teams

Der Schlüssel zum Erfolg bei komplexen Projekten

In einer zunehmend komplizierten Welt, oftmals auch als VUCA Welt bezeichnet, gewinnen interdisziplinäre Teams immer mehr an Bedeutung. Sie sind der Schlüssel zur Lösung komplexer Probleme und zur Entwicklung innovativer Ideen. Doch wie können diese Teams effektiv zusammenarbeiten?

 

Die Bedeutung von Interdisziplinarität

Bevor wir in die Details der Interaktion und Kollaboration in interdisziplinären Teams eintauchen, werfen wir einen Blick auf die Bedeutung dieser Teams. Interdisziplinäre Teams setzen sich aus Mitgliedern mit unterschiedlichem Bildungsgrad, Fachwissen und (persönlichem) Hintergrund zusammen. Dies kann bedeuten, dass Ingenieure mit Designern, Ärzte mit Informatikern oder Wissenschaftler mit Künstlern zusammenarbeiten. Diese Vielfalt an Perspektiven und Fähigkeiten ermöglicht es, kreative Lösungen zu finden und Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Insbesondere auch im agilen Projektmanagement sind interdisziplinäre Teams essenziell. So heißt es beispielsweise im Scrum Guide nach Ken Schwaber und Jeff Sutherland „die Mitglieder eines Teams verfügen über alle Fähigkeiten, die erforderlich sind, um Wert zu schaffen“. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass nicht jeder aus dem Team alles können muss, sondern in der Gruppe als Gesamtheit alle notwendigen Kompetenzen vorhanden sein müssen.

 

Die Herausforderungen der Interaktion und Kollaboration

Obwohl interdisziplinäre Teams großes Potenzial haben, stehen sie auch vor einigen Herausforderungen. Eine der größten ist die unterschiedliche Fachsprache und Herangehensweise der Teammitglieder. Während ein Ingenieur oder Informatiker technische Details bevorzugt, denkt ein Designer möglicherweise eher an ästhetische Aspekte. Diese Unterschiede können zu Missverständnissen führen und die Zusammenarbeit erschweren. Hier ist es um so wichtiger, dass insbesondere die Führungskraft auch als Mediator und „Facilitator“ zwischen den unterschiedlichen Teammitgliedern fungiert. Wie kann nun eine Führungskraft, aber auch das Team dazu beitragen, dass das „Skill-Set“ des Teams zum maximalen Nutzen für das Projekt ausgeschöpft wird?

 

Ein erster Anhaltspunkt an den man sich orientieren kann bilden hierbei die sogenannten 5 C´s für inklusives Management nach Alyson Meister, welche sich „Consciousness“ (= Bewusstsein), Curiosity (= Neugier), Compassion (= Mitgefühl), Competence (= Befähigung) und Courage (= Mut) nennen. Aus diesen Grundannahmen können wir nun konkrete Maßnahmen ableiten, die im nächsten Absatz genauer ausgeführt sind und die das Team oder Vorgesetzte anwenden können, damit alle Beteiligte als interdisziplinäres Team zusammen effektiv arbeiten.

Schlüsselpraktiken zur Förderung von Kollaboration in interdisziplinären Teams

Besonders eine effektive Interaktion und offene Kommunikation sind der Grundstein für den Erfolg interdisziplinärer Teams. Bewährte Methoden können hierbei sein, eine offene Kommunikation zu fördern, damit Teammitglieder Fragen klären und Missverständnisse aus dem Weg räumen. Dies hilft insbesondere dann weiter, wenn unterschiedliche Teammitglieder verschiedene Fachsprachen haben. Die verschiedenen Anschauungen eines Projekts können ein Hinderungsgrund zur effektiven Zusammenarbeit sein, aber auf der anderen Seite auch die Möglichkeit bieten etwas mal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Daher ist es besonders wichtig, dass die Teammitglieder sich darauf einlassen, voneinander zu lernen, so wie es beispielsweise auch als eine der fünf Prinzipien („Openness“) im Scrum-Guide beschrieben ist. Wenn alle bereit sind, ihr Wissen zu teilen, kann davon die gesamte Gruppe profitieren. Auf Grundlage der individuellen Stärken und Fachkenntnisse sollte jedes Teammitglied seinen eigenen Verantwortungs- und Aufgabenbereich haben. Die Befähigung stärkt die eigene Akzeptanz im Team und sorgt auch dafür, dass man von den anderen Teammitgliedern in der Rolle wahrgenommen wird, in der man seine Stärken und Kompetenzen ausspielen kann. Nicht zuletzt ist es gerade auch in inklusiven und interdisziplinären Teams von entscheidender Bedeutung sich gegenseitig Feedback zu geben. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Perspektiven ergeben sich Möglichkeiten für konstruktives Feedback welches zur Weiterentwicklung vom Team selbst, aber natürlich auch von den Ideen und Projekten relevant ist.

 

 

Interdisziplinäre Teams sind ein wichtiger Motor für Innovation und Lösungen komplexer Probleme. Vielfältige Teams bringen stets unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven ein. Dadurch ergibt sich die Chance für alle Beteiligten, Thematiken auch mal aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit in solchen Teams erfordert eine effektive Interaktion und Kollaboration. Durch offene Kommunikation, Wissen zu teilen und sich darauf einlassen von anderen zu lernen, Verantwortungsbereiche und Aufgaben festzulegen sowie durch konstruktives Feedback können diese Teams ihr volles Potenzial ausschöpfen. Wenn dies gelingt, fördert es nicht nur die Innovationskraft, sondern sorgt auch dafür, dass alle notwendigen Kompetenzen für den Erfolg in einem Projekt abgedeckt sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Vielfalt der Perspektiven und Fähigkeiten in interdisziplinären Teams eine Stärke ist, die genutzt werden sollte. Wenn dies gelingt, können interdisziplinäre Teams wahre Wunder vollbringen und Innovationen hervorbringen, die die Welt verändern können.

Quellen:

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay